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Warum sind flexible Bewegungsräume für die Entwicklung von Kindern so wichtig?

Wusstest du, dass sich laut WHO 80% der Kinder und Jugendlichen zu wenig bewegen? Dabei stellt Bewegung die Grundlage für eine gesunde Entwicklung dar. Doch noch nie war die Kindheit so unbewegt wie heute. Bewegung ist Lernen und Lernen ist Bewegung. Für viele Eltern ist es herausfordernd Kinder in körperliche Bewegung zu bringen. Die Lösung dafür kann die flexible Gestaltung von Bewegungsräumen sein damit Kinder sich frei entfalten können. Wir verraten dir, wie du Bewegungsräume in Kitas, Schulen und vielen weiteren Orten schaffen kannst.
Von Mariella vom 30.11.2022

Bewegungsräume tragen zur Entwicklung von Kindern bei

Bewegung ist für Kinder die Ausdrucksform von Lebensfreude – springen, tanzen, hüpfen, rennen. Außerdem ist sie der Motor einer ganzheitlichen Entwicklung. Die motorischen Fähig- und Fertigkeiten sowie die emotionale und soziale Kompetenz sind wichtige Parameter dafür.
Kinder lernen mit jeder Bewegung und sammeln mit allen Sinnen prägende Eindrücke. So wird zum Beispiel jedes Greifen zum Begreifen und jedes Fassen zum Erfassen. Durch solche Erfahrungen lernen Kinder, welche Formen sich stapeln lassen oder wie zum Beispiel ein Drehverschluss einer Flasche funktioniert.

In der kindlichen Entwicklung ist es wichtig, dass Bewegung nicht nur auf Motorik begrenzt wird. Sie dient zur Persönlichkeitsentfaltung und ist Transfermittel um Synapsen zusammenzuschließen. Bewegung lässt sich nicht nur auf körperliche Aktivität beschränken, denn Denken und Handeln lebt von Bewegung. Deshalb spielen auch die psychosozialen Anteile, also Sprache, Kultur und gesellschaftliche Aspekte eine bedeutende Rolle.
Körperliche und kognitive Lernprozesse finden nicht getrennt voneinander, sondern in Wechselwirkung miteinander statt.

Bewegungsräume schaffen die Basis für Lernprozesse.

Das Bewegungsverhalten und der natürliche Bewegungsdrang von Kindern

Egal ob in den eigenen vier Wänden, im Kindergarten, im Wald oder im Park – die Umgebung beeinflusst das Bewegungsverhalten eines Kindes. Kinder tragen einen inneren, natürlichen Bewegungsdrang in sich, den man gut beobachten kann wenn ein Kinder ohne ersichtlichen Grund rennt, tanzt oder hüpft. Grundvoraussetzung für dessen Entfaltung ist genügend Freiraum. Das Problem: Kinder verbringen einen großen Teil ihres Tages in geschlossenen Räumen. Zusätzlich wird dieser Bewegungsdrang durch unsere Sitzgewohnheiten unterdrückt. Immerhin sitzen selbst Kinder täglich circa 7,5-10 Stunden. Schwere Tische und starre Stühle tragen maßgeblich zur physischen Passivität bei.

Deshalb sind anregende, bewegte Räume – selbst auf kleinem Raum – für Kinder so wichtig. Bewegungsräume sollten also nicht nur in der Kita oder der Schule geschaffen werden, sondern auch in den eigenen vier Wänden.

Integrative Bewegung – Was ist das?

Das Bewegungsbedürfnis und der erwähnte innere Bewegungsdrang von Kindern, lassen sich nicht auf einzelne Sportstunden am Tag herunter brechen. Beides muss durch regelmäßige Aktivitäten im Alltag ausgelebt werden können.
Unbewusste körperliche Aktivitäten wie zum Beispiel der Wechsel zwischen Sitzen und Stehen, nennt man integrative Bewegung. Auch die vielfältigen Körperhaltungen beim bodennahen Spielen und Lernen zählen dazu. Bewegungsräume, die zur spontanen und intuitiven Bewegung anregen sind die Grundlage dafür. Diese unbewussten Bewegungen stimulieren kontinuierlich die Muskulatur und fördern die Sauerstoffversorgung, den Stoffwechsel und das Wohlbefinden.

Das Konzept Bewegungsraum

Bewegungsräume sollten den verschiedensten Bedürfnissen und Vorraussetzungen von Kindern gerecht werden. Wir empfehlen flexibel veränderbare und vielseitig einsetzbare Elemente und Möbel.
Der Erziehungswissenschaftler und Begründer der Reggio-Pädagogik Loris Malaguzzi, beschrieb den Raum als “dritten Pädagogen”, gleich nach Eltern oder Erzieher:innen und den anderen Kindern. Körperliche, geistige, emotionale und soziale Entwicklungsprozesse werden durch die Raumsituation maßgeblich beeinflusst.

Durch die Wirkung des Raumes entsteht eine Verbindung zum Kind und daher eine Wechselwirkung. Die flexiblen Elemente und Möbel ermöglichen die stetige Veränderung des Raumes aber auch die daraus resultierende Verbindung zum Kind bleibt formbar. Hierbei dient der Raum als „Impulsgeber“ und das Kind hat immerzu die Möglichkeit diesen frei zu gestalten.

Durch diesen natürlichen Drang der Veränderung und Gestaltung entsteht ein fortlaufender Kreislauf aus bewegter Aktion und Reaktion. Die Voraussetzung dafür ist die grundlegende Sicherheit des Raumes und der Objekte. Die Objekte sollten größtmöglichen Spielraum für Handlungspotential bieten. Der Raum und seine Elemente sollte von den Kindern komplett eigenständig und selbstbestimmt erforscht und bespielt werden können. Verbote, Übergriffe und unnötige Eingriffe des Erwachsenen sind hier Fehl am Platz.

Checkliste für Bewegungsräume, die eine ganzheitliche und freie Entfaltung ermöglichen:

  • Flexibel veränderbare und vielseitig einsetzbare Elemente, die den verschiedenen Bedürfnissen gerecht werden
  • Die Gestaltung des Raumes sollte so sein, dass er als „Impulsgeber“ dient
  • Möglichkeit zum dauerhaften Verändern und Gestalten, damit ein Kreislauf aus Reaktion und Aktion entstehen kann.
  • Alle Elemente und der Raum an sich sollten sicher sein und keine Verletzungsgefahr darstellen.
  • Möglichst wenig Eingriffe, Regeln und Verboten um freie Entfaltung zu ermöglichen.

Flexible Raumelemente für Bewegungsräumen in der Kita

Damit Kinder den Raum nach ihren individuellen Bedürfnissen und bevorzugten Handlungsweisen eigenständig nutzen können, benötigt es leichtes und wandelbares Mobiliar – klare und einfache Formen, die keine Funktion vorgeben, sondern von den Kindern intuitiv entdeckt und eingesetzt werden können.

In Einzelarbeit oder im Team, konzentriert oder entspannt, sitzend oder stehend, auf dem Boden liegend oder auf hochgestellten Ebenen; vielfältige Lehr- und Lernmethoden werden durch bewegbare Elemente aktiv unterstützt. Mit Hilfe von mobilen Einrichtungselementen, kann schnell und einfach zwischen unterschiedlichen Organisationsformen und Orten gewechselt werden.
Verfügbarer freier Raum, wie zum Beispiel der Flur oder der Eingangsbereich werden dadurch effektiv genutzt und zu Bewegungsräumen umfunktioniert. Die Vorbereitung für einen bewegungseinladenden Raum sowie Spielsituationen sollten in der Gruppe gemeinsam mit den Kindern besprochen und durchgeführt werden. Somit erfährt sich das Kind als aktiver Mitgestalter. Der Aufbau einer Raumsituation bringt wertvolle soziale Interaktionen zwischen Kind-Kind und Kind-Pädagog:in mit sich. Die Kinder lernen auf einander zu achten, gemeinsam zu planen und die dabei auftauchenden Hindernisse zu bewältigen.
Wichtig dabei ist, dass die Objekte von den Kindern selbstständig bewegt und organisiert werden können. Ein großartiger und wertvoller Nebeneffekt ist die Stärkung des „Wir-Gefühls“. Die gemeinsame Tätigkeit verbindet Kinder mit unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen und soziokulturellen Hintergründen.

Unsere Tipps für Bewegungsräume in Kitas oder Kindergärten

  • Leichtes und wandelbares Mobiliar einsetzen, das von Kindern intuitiv entdeckt werden kann.
  • Mobile Einrichtungselemente ermöglichen den schnellen Wechsel zwischen unterschiedlichen Organisationsformen im Bewegungsraum
  • Vorbereitungen für Spielsituationen sollten gemeinsam mit der Gruppe durchgeführt werden, um die soziale Interaktion zu stärken.
  • Objekte in Bewegungsräumen sollten von den Kindern selbstständig bewegt und organisiert werden können.

Ab an die frische Luft – Die Welt ist der größte Bewegungsraum

Die schönste und gesündeste Spiel- und Lernumgebung ist die Natur. Dort wo Sonne und Wind zu spüren sind und viel Raum für Bewegung existiert, können sich Kinder frei entfalten, Neues sehen, fühlen, hören, riechen und entdecken.
Hier findet man von Natur aus eine Vielfalt an strukturierten und multifunktionalen Materialien, die das Kind zu physischen und kognitiven Höchstleistungen anspornt. Geschichten werden ausgespielt, gehörte Inhalte werden im freien Spiel vertieft und ergänzt. Mobile Elemente können die Natur als Gestaltungsraum auf vielfältige Art und Weise bereichern und das Bewegungs-, Spiel-, und Lernangebot im Außenbereich erweitern.
Die Zeit in der Natur gemeinsam mit Kindern zu erleben und zu gestalten ist also eine enorm wertvolle pädagogische Ressource für alle Beteiligten.

Dies gilt natürlich auch für die Familienzeit. Entdeckt gemeinsam mit euren Kindern die Natur, kurbelt eure Fantasie wieder an und entfaltet miteinander vielfältige (fast vergessene) Potenziale, die eurer Gesundheit, eurem Körper und eurem Geist gut tun.

Good to know: Stapelstein® Originals sind Multitalente und können gleichermaßen indoor als auch outdoor verwendet werden.

Kind hat Hände und Füße auf Stapelstein Originals verteilt

Der Boden – ein fast vergessener Schatz für Bewegungsräume

Das wertvollste Potenzial in einem Bewegungsraum ist der oft vergessene Boden. Der Boden ist funktionsoffen. Das heißt ihm kann je nach Situation eine neue Bedeutung oder Funktion zugeschrieben werden – Sitzfläche, Spielfläche, Tanzfläche, Arbeitsfläche oder Liegelandschaft. Der Boden bietet jede Menge kreativen Freiraum. Demnach kann die freie Bodenfläche mit Hilfe von mobilen Elementen situationsgerecht strukturiert werden.
Außerdem bietet der Boden dem Erwachsenen die Möglichkeit, auf Augenhöhe am Spielen und Lernen des Kindes teilzuhaben. Hierbei unterstützt das bodennahe Sitzen die Kommunikation und die soziale Bindung zwischen Pädagog:in/Elternteil und dem Kind. Das Sitzen am Boden oder bodennahe regt zum ständigen Wechsel der Haltung an, was positive körperliche Aspekte mit sich bringt. Hierfür eignet sich zum Beispiel das ergonomische Sitzen auf einem Stapelstein® Board, das zusätzlich die Durchblutung anregt.

Bewegungsräume ermöglichen weit mehr als nur Bewegung.

Raumgestaltung von Bewegungsräumen

Raumobjekte, wie Möbel und Spielsachen sollten einfach, schnell und platzsparend verstaut werden können damit möglichst viel Freiraum für spontane Bewegungsangebote entstehen kann.
Kindertagesstätten und Schulen sind Bewegungsräume, die von Kindern mit unterschiedlichem Alter und Entwicklungsstand genutzt werden. Um (Bewegungs-)Raum freizuhalten ist deshalb nicht die Vielzahl sondern die Vielfältigkeit und Multifunktionalität der Objekte von entscheidender Bedeutung.

Spielobjekte sollten in ihrem Schwierigkeitsgrad auf individuelle Bedürfnisse angepasst werden können. Auch das Mobiliar sollte in seiner Ergonomie den verschiedenen Entwicklungsständen gerecht werden. Hierzu zählen zum Beispiel höhenverstellbare Tische und Hocker. Wusstest du, dass du aus der Kombination von Stapelstein® Originals und Stapelstein® Board einen dynamischen Hocker bauen kannst? Die Höhe lässt sich durch die Anzahl der Elemente spielend leicht regulieren.
Die Raumsituation kann regelmäßig kritisch hinterfragt und die Gegenstände im Raum auf deren Bewegungsfreundlichkeit überprüft werden. Einzelne Gegenstände und Spielelemente können aus dem Raum genommen und durch andere Objekte ersetzt werden.

Gestalte mit Stapelstein® einen flexiblen Bewegungsraum:


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